Freiwillige Feuerwehr
Schloß Holte-Stukenbrock

Freiwillige Feuerwehr - Schloß Holte-Stukenbrock

Kohlenmonoxid für Kinder und Schwangere besonders gefährlich

(Schloß Holte-Stukenbrock; 27.10.2024) Kohlenmonoxid für Kinder und Schwangere besonders
gefährlich – mit Zeitumstellung Prävention verstärken
• Winterzeit und Heizperiode erhöhen die Gefahr von CO-Vergiftungen
• Schwerwiegende gesundheitliche Folgen für Schwangere und Kinder
• CO-Warnmelder warnen zuverlässig vor Vergiftungsgefahr
Mit der Umstellung auf die Winterzeit am 27. Oktober und dem Beginn der
Heizperiode steigt die Gefahr von Kohlenmonoxidvergiftungen. Das Risiko ist
besonders für Kinder und Schwangere hoch. Schon geringe Mengen des
unsichtbaren, geruchlosen und hochgiftigen Gases in der Raumluft können
schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. In den vergangenen zehn
Jahren wurden durchschnittlich 3.500 Patientinnen und Patienten jährlich mit
einer Kohlenmonoxid-Vergiftung in Deutschlands Krankenhäuser eingeliefert.
Erhöhtes Risiko für Kinder und Jugendliche
Kinder sind aufgrund ihres noch nicht ausgereiften Stoffwechsels besonders
anfällig für Kohlenmonoxidvergiftungen. Bereits geringe CO-Konzentrationen
verdrängen den Sauerstoff im Blut, was zu Symptomen wie Kopfschmerzen,
Schwindel und Übelkeit führen kann. In schweren Fällen drohen
Bewusstlosigkeit und bleibende Schäden am Nervensystem. Auch Teenager
sind häufig betroffen: In Marl starb im letzten August eine 13-Jährige an einer
CO-Vergiftung im Bad. Zwei Schwestern des Opfers im Alter von zehn Monaten
und zwei Jahren wurden mit einer CO-Vergiftung ins Krankenhaus gebracht.
Schwangere: Gefährliche Auswirkungen auf das ungeborene Kind
Schwangere Frauen sind nicht nur selbst einer erhöhten Gefahr ausgesetzt,
sondern tragen auch ein erhebliches Risiko für das ungeborene Kind.
Kohlenmonoxid gelangt über die Plazenta in den Blutkreislauf des Fötus und
beeinträchtigt dessen Sauerstoffversorgung. Dies kann zu
Entwicklungsstörungen, Wachstumsverzögerungen und im schlimmsten Fall zur
Fehl- oder Frühgeburt führen. Besonders tückisch: Erste Anzeichen einer
Vergiftung wie Übelkeit oder Schwindel werden oft als
Schwangerschaftssymptome fehlinterpretiert.

Zeitumstellung: Wintermonate erhöhen die Gefahr
Bei der Nutzung von Öfen, Ölheizungen, Kaminen und gasbetriebenen
Heizgeräten, die fossile Brennstoffe verbrennen, kann sich ohne ausreichende
Belüftung oder durch defekte Geräte Kohlenmonoxid bilden, was zu schweren
Gesundheitsschäden und sogar zu Todesfällen führen kann. Die Zeitumstellung
auf die Winterzeit ist daher der ideale Anlass, um Vorsorgemaßnahmen zu
ergreifen. „Viele Menschen unterschätzen die Gefahr von
Kohlenmonoxidvergiftungen gerade jetzt, wenn die Heizperiode beginnt“, erklärt
Anne Wentzel, Vorsitzende der Initiative zur Prävention von Kohlenmonoxid
Vergiftungen und ergänzt: „Überall dort, wo mit fossilen Brennstoffen wie Öl,
Gas oder Holz geheizt wird sollten CO-Warnmelder zur Standardausrüstung
gehören. Das gilt umso mehr, wenn Kinder oder Schwangere im Haushalt
leben.“
Prävention: CO-Warnmelder und regelmäßige Wartung
Der beste Schutz gegen eine CO-Vergiftung ist die Installation von CO
Warnmeldern in Schlaf- und Wohnräumen. Sie alarmieren frühzeitig bei einer
erhöhten CO-Konzentration. Auch die regelmäßige Wartung von Gasthermen,
Öfen, Kaminen und Schornsteinen ist unerlässlich, um das Risiko zu
minimieren. „Die Risiken einer Kohlenmonoxidvergiftung sind insbesondere für
Kinder und Schwangere gravierend“, warnt Dr. Hella Körner-Göbel von der
Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften der Notärzte Deutschlands e.V.
(BAND). „Deshalb ist die Zeitumstellung ein perfekter Anlass, um CO
Warnmelder zu installieren und Heizungen überprüfen zu lassen. Das schützt
nicht nur die eigene Gesundheit, sondern kann auch Leben retten.“
Hinweise zur richtigen Montage und Bedienung von CO-Meldern finden Sie
unter https://www.co-macht-ko.de/schutz-vor-kohlenmonoxid/
Über die Initiative zur Prävention von Kohlenmonoxid-Vergiftungen:
Die Initiative zur Prävention von Kohlenmonoxid-Vergiftungen wurde im Jahr
2018 gegründet. Zu den Mitgliedern gehören der Bundesverband der Ärztlichen
Leiter Rettungsdienst (ÄLRD), die Bundesarbeitsgemeinschaft Notärzte
(BAND), der Deutsche Feuerwehrverband (DFV), der Bundesverband des
Schornsteinfegerhandwerks (ZIV), der BHE Bundesverband Sicherheitstechnik,
das Deutsche Pelletinstitut (DEPI), der Deutsche Energieholz- und Pellet
Verband e.V. (DEPV) sowie verschiedene Hersteller von Kohlenmonoxid
Meldern.

Pressekontakt
Initiative zur Prävention von Kohlenmonoxid-Vergiftungen
„CO macht K.O. – Schütze dich vor Kohlenmonoxid!“
Claudia Groetschel
Tel.: 030/44 02 01 30
info@co-macht-ko.de

Keine Angst vor Feuer und Uniformen

(Schloß Holte-Stukenbrock; 16.10.2024) Von Uschi Mickley, Westfalen-Blatt

Das war eine Stichflamme, meterhoch und angsteinflößend, die lebensgefährliche Verletzungen hervorrufen kann. Um geflüchteten Menschen den richtigen Umgang mit Feuer und Gefahrenquellen aufzuzeigen, hat die Freiwillige Feuerwehr Schloß Holte-Stukenbrock den Treffpunkt „Komma“ der Flüchtlingshilfe an der Speller Straße besucht.

Die Neuankömmlinge zucken in sicherer Entfernung zusammen, als sich das brennende Öl-Wassergemisch explosionsartig verteilt. „Bloß kein Wasser auf einen Fettbrand“, mahnt der Stukenbrocker Löschzugführer Daniel Kammertöns. Dann zeigen seine Mitstreiter Yannik Mikus und Jonas Sykosch, wie einfach es ist, den aufkeimenden Brand in der heißen Pfanne zu löschen. Einige zögern zunächst ein wenig und lassen anderen den Vortritt. Nacheinander nehmen jedoch alle einen Pfannendeckel in die Hand und ersticken die Flammen in Sekundenschnelle.

13 Menschen, die aus dem Irak, Albanien, der Türkei, der Ukraine und Afghanistan stammen, waren gekommen, um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Zudem lernen die Geflüchteten an einem gasbefeuerten Trainer den Umgang mit einem klassischen Feuerlöscher.

Neben der Brandbekämpfung zählt auch Brandschutzerziehung und Aufklärung zu den ehrenamtlichen Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr Schloß Holte-Stukenbrock. Gefragt nach der Notrufnummer wissen alle, dass sie im Notfall die 112 wählen müssen. Außerdem wird vermittelt, dass sie ihre Adresse nennen und beschreiben müssen, was passiert ist.

Interessiert und aufmerksam hören die Männer und Frauen zu, als erläutert wird, was zu tun ist, wenn im Haus ein Feuer ausbricht. „Ruhe bewahren, den Raum verlassen, die Tür zum Brand-Zimmer schließen, damit sich Feuer und Qualm nicht ausbreiten können – Hilfe rufen.“ Immer wieder zählt Daniel Kammertöns die wichtigsten Regeln auf. „Dass man die Tür schließen muss, habe ich gar nicht gewusst“, meint Ömer, der vor einigen Jahren mit seiner Familie aus der Türkei geflohen war. Er erzählt, dass er selbst miterlebt hat, wie eine Fritteuse beim Pommes machen in Brand geraten war. Seine Frau Hatice ist überrascht, als sie erfährt, dass es verschiedene Feuerlöscher für unterschiedliche Brennstoffe gibt.

Der Experte weiter: Batterien gehören nicht in den Müll, da sie dort einen Kurzschluss verursachen können. Wenn der Mülleimer brennt, kann das ganze Haus brennen. Keine Handys im Bett, sondern auf einer feuerfesten Unterlage laden. Ferner weist Kammertöns daraufhin: „Beim Anheizen des Kamins ein Fenster aufmachen und auf keinen Fall zeitgleich die Dunstabzugshaube einschalten, denn durch den Unterdruck kann Kohlenmonoxid in den Raum ziehen. "Und niemals in der Wohnung grillen!"

Nachdem mit Fotos, Video- Material und praktischen Übungen umfangreiches Wissen vermittelt worden war, sind sich alle darin einig, eine wertvolle Erfahrung gemacht zu haben. Die Menschen konnten hautnah erfahren, dass richtiges Verhalten in einem Brandfall über Leben und Tod entscheiden kann.

Gisela Wenske, ehrenamtliche Mitarbeiterin der Flüchtlingshilfe St. Johannes, freut sich, die drei Brandretter und auch neue Gesichter zu begrüßen. „Das Komma ist ein Ort für Begegnungen, um Geflüchtete aus der Isolation zu holen.“ Es sei wichtig, Vertrauen aufzubauen. Viele mussten traumatische Erfahrungen machen und hätten Angst vor Uniformen, denn die bedeuteten in den Heimatländern oftmals Bedrohung.

Das Sprachcafé ist donnerstags von 18 bis 20 Uhr, Alte Speller Straße 30, geöffnet.

Jeder hat Menschenleben gerettet

(Schloß Holte-Stukenbrock; 07.10.2024) Von Uschi Mickley, Westfalen-Blatt

„Jeder von uns hat in seiner aktiven Laufbahn mindestens ein Menschenleben gerettet.“ Das sagt Bernhard Meier, Sprecher der Ehrenabteilung des Löschzugs Schloß Holte. Zustimmung bekommt er von einer Runde lebenserfahrener Männer beider Ehrenabteilungen, die fester Bestandteil der Freiwilligen Feuerwehr Schloß Holte-Stukenbrock sind.

„Wir haben gemeinsam viel erlebt und durchgestanden, das hat uns fest zusammen geschweißt“, sagt Bernhard Meier, der in seiner aktiven Zeit Wehrführer war. Mit einem dreifachen „Gut Schlauch“ verabschieden sich die Kameraden, als es nach einem Dienstabend zum geselligen Beisammensein im Biergarten weiter geht.

Im Gespräch wird deutlich, dass die freundschaftliche Verbundenheit mit der Zeit gewachsen ist. Der Umgangston untereinander ist locker, fröhlich und sympathisch. Es wird viel gelacht und es zeigt sich, dass gelebte Kameradschaft nicht mit dem aktiven Dienst endet.

Feuerwehrangehörige gehen mit 67 Jahren (früher 60), oder wenn sie den aktiven Dienst aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben können, in die Ehrenabteilung. 17 Kameraden gehören zur „Ehren-Mannschaft“ Schloß Holte. Bernhard Meier erzählt, dass Andreas Athens ihn 2010 gefragt habe, ob er etwas mehr aus der Truppe machen könne, die seinerzeit mit 12 Leuten gestartet war. Heute hat sich die Gruppe auf 17 Mitglieder mit einem Alters-Durchschnitt von aktuell 75 Jahren vergrößert.

Interessant und unterhaltsam wird es, als sie die gemeinsamen Erlebnisse der vergangenen Jahre Revue passieren lassen. Dazu gehört der Erfahrungsaustausch mit der Kaunitzer Wehr, eine Stadtrundfahrt in Görlitz im Hopfenexpress, Ausflüge in die Pfalz, Firmenbesichtigungen, ein Vortrag über Afghanistan von Florian Brandt und vieles mehr.

Ein gut gefüllter Kalender weist neben den monatlichen Dienstabenden auch Zusammenkünfte mit der aktiven Wehr auf, so dass drei bis vier Termine im Monat anliegen. Auch in Sachen „Rettung“ halten sich die Herren stets auf dem Laufenden, beispielsweise mit Schulungen in den Bereichen Erste Hilfe, Defibrillator, Herzdruckmassage, nebst Brandhausbesichtigung in Lemgo. Auch für die nächste Zeit haben sich die Kameraden einiges vorgenommen. Ein Treffen mit der Polizei oder einem Fahrschullehrer sind schon in Planung.

Elf Kameraden gehören derzeit zur Ehrenabteilung des Löschzugs Stukenbrock, sagt der ehemalige stellvertretende Löschzugführer Franz Kammertöns. „Wir haben wir immer viel Spaß bei unseren Treffen und Ausflügen“, bestätigt der Stukenbrocker. Die Gruppe kommt vier Mal im Jahr zum Dienstabend zusammen. Zu weiteren Terminen gehören die Jahreshauptversammlung, die Teilnahme am Familiennachmittag, am Spritzenball und vieles mehr. In Eigenregie treffen sich die Männer mit Ehefrauen und den Witwen der verstorbenen Kameraden zum Kaffeetrinken und im Spätsommer zu einem Tagesausflug.

Mit dem Wechsel in die Ehrenabteilung wird deutlich, dass die Feuerwehr-Senioren auch weiterhin der Freiwilligen Feuerwehr angehören. Das drückt sich ebenfalls dadurch aus, dass sie regelmäßig zu Übungen, Besprechungen und Festveranstaltungen eingeladen werden. Zu den gemeinsamen Aufgaben gehören auch die Vor- und Nachbereitungen von Feuerwehrfesten.

Alle sind passionierte Feuerwehrmänner, die Jahrzehnte in ihrer Freizeit aktiven ehrenamtlichen Dienst geleistet haben und auch weiterhin ein hohes Interesse an der Entwicklung um den Brandschutz zeigen und über viel Erfahrung und Kenntnisse verfügen. Vor allem sind sie geschätzte Feuerwehrkameraden, die von den Jüngeren geachtet werden. Die Feuerwehrleute sind sich darin einig: „Die Ehrenabteilungen der Feuerwehr haben einen guten Ruf.“
19.11.24 09:58 - BAM
Baum
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